Aligned and empowered workforce – Teil 2
Hier geht es mit dem zweiten Teil des Artikels "Aligned and empowered workforce - Vom Umgang mit Unsicherheit als Treiber innovativer Prozesse" weiter. Teil 1 findest du hier.
Das Ergebnis: Der BoXenstopp.
An einem Tag im Monat, zur Kaffeeprimetime um 11.00 und um 13.00 Uhr bietet der BoXenstopp den nötigen Raum das Unfertige einem großen Publikum zu präsentieren. Jeweils 10 Minuten ohne Powerpoint Karaoke und Text und Zahlenkolonnen, werden die innovativen Projekte von ihren Macherinnen und Machern vorgestellt. Wie? Völlig egal. Vom Vortrag bis zum Rollenspiel. Alles ist erlaubt. Wichtig ist vor allem eines: Die leuchtenden Augen der Vortragenden.
Das Publikum: So divers wie die Themen, aus allen möglichen Fachbereichen mit Kaffee in der Hand und Innovationsbegeisterung im Gebäck. Das Ziel ist erstaunlich. Begeisterung auf allen Seiten. Bei den Vortragenden für das breite Interesse an den zum Teil sehr experimentellen Themen, bei den Zuhörenden für die Vielfalt der Themen und die innovativen Denkansätze. Und zum Erstaunen aller: Egal wie fremd oder komplex, wie technisch oder abstrakt die Themen auch immer sein mögen. Das Publikum, dass stets zahlreich erscheint stellt immer die richtigen Fragen, trifft immer die wunden Punkte und ermittelt schnell die relevanten Chancen.
Während beim BoXenstopp Mitarbeitende im Sinne einer Innovations-Community intern über ihre Themen berichten und dadurch interne Experten vernetzt werden, werden über das Netzwerkevent HeadBoX externe Themen in die VGH Versicherungen eingebracht.
Im Fokus stehen hier spannende Impulsvorträge mit einer innovativen Themenvielfalt, wobei neben einem Vortrag der Netzwerkaustausch zwischen internen und externen Experten, Innovationstreibern und – interessierten gefördert wird. Nach dem Impulsvortrag stehen bei diesem einstündigen Format externe ThemenHeads Rede und Antwort und bieten Austausch und Informationen. So treffen im Rahmen dieser gut durchmischten Netzwerkveranstaltung Personalchefs und Geschäftsführer auf Vorstände und Entscheider und IT-Experten sowie New Work-Spezialisten tauschen sich mit Start-ups aus. Das über die Jahre etablierte Akteursnetzwerk von FUTUR X bietet hierbei eine Vielzahl von unterschiedlichen Innovationsthemen. Natürlich stehen immer die Themen im Mittelpunkt, wichtig ist aber ebenso die Vermittlung von Planungs- und Umsetzungsansätzen. Wie sehen beispielsweise Problemlösungsansätze in einem Startup Kontext aus, wenn die Ressourcen knapp sind? Wenig Geld, wenig Zeit. Welche Auswirkungen haben solche Faktoren auf die Qualifizierung der Themen und vor allem, was kann eine Corporatestruktur davon konstruktiv ableiten? Gleichzeitig ist die HeadboX auch ein Radar für Entwicklungsstände, Umsetzungsimpulse und Entwicklungstreiber im Markt.
Während die HeadBoX als teilöffentliche Veranstaltung für externe und interne Besuchende funktioniert, so bedarf es eines spitz zugeschnittenen Formates, um interne VGH-Experten mit Start-ups und/oder externen Experten zusammenzubringen und neue Impulse zu zeigen und anzuregen. Bei der FUTUR X MatchBoX sprechen in kleiner Runde (maximal 15 Personen) interne Themenexperten mit externen Experten. Hierbei steht die thematische Inspiration und nicht der Verkauf der Produkte, Plattformen, Ideen der externen Experten im Vordergrund. Trotz alledem ist der Austausch über und die Anbahnung von gemeinsamen Kooperationsbestrebungen durchaus gewollt.
FUTUR X BoX
Beide Formate finden in der FUTUR X BoX statt, eine interdisziplinäre und interaktive Kommunikations- und Veranstaltungsfläche in der Direktion der VGH Versicherungen. Durch Grafiken und Sketchnotes werden Inhalte aktueller Projekte, Projektstände und viele neue Innovationsthemen an die Wand gebracht. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VGH Versicherungen und ivv GmbH haben die Möglichkeit sich in der BOX zu informieren und inspirieren zu lassen. Branchenrelevante Chancen, Herausforderungen und Innovationen werden aufgenommen, können diskutiert und auch umgestaltet werden. Die BoX lädt dazu ein, anonym oder namentlich Kommentare, Ideen, Anregungen, Hinweise, Themenwünsche und Kritik zu aktuellen Innovationsthemen oder Projekten zu hinterlassen - sich aktiv in die Denk- und Entwicklungsprozesse einzubinden. Dadurch wird ein interdisziplinärer Ansatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen gefördert.
Formate
Eine zusätzliche thematische Zuspitzung auf Startups findet beim FUTUR X PitchBoXing statt, einem öffentlichen Pitch-Event mit dem Fokus auf der Start-up-Szene in Niedersachsen. Bis zu zehn Start-ups aus den jeweils aktuellen Batches der Start-up Acceleratoren aus Hannover und Niedersachsen treten im extra dafür gestalteten BoXring gegeneinander an. Diese präsentieren beim Pitch-Fight jeweils 5 Minuten lang ihr Produkt, ihre App, ihre Plattform. Danach lassen sie ihre Deckung fallen und stellen sich den kritischen Fragen des Publikums. Am Ende stimmen eine Expertenjury und die Gäste ab, setzten auf ihren Favoriten und entscheiden, wer als Champion nach Hause geht. Das Event schafft einen aktiven Netzwerkaustausch, bildet eine Bühne für die Innovationsszene und fördert zudem potenzielle Partnerschaften und Projekte.
Ein weiterer wichtiger Baustein für den Aufbau einer Innovationskultur ist das FUTUR X FehlerFest, ein halböffentliches Veranstaltungsformat, welches externe und interne Experten zusammenführt. An jedem FehlerFest nehmen drei bis vier Referenten teil, die innerhalb von sieben Minuten auf maximal zehn Folien eine Geschichte des Scheiterns eines Projektes, eines Prozesses, o.ä. erzählen. Nach jeder Präsentation gibt es eine zehnminütige Runde für die Rückfragen aus dem Publikum. Dieses Format dient dazu die Hemmschwelle vor Innovationsaktivitäten abzubauen durch das Teilen von vermeintlichen Fehlern, welche Experten bisher in ihrer beruflichen Laufbahn wieder fahren sind. Denn jeder große Lernprozess kann nur entstehen, wenn es auch eine Bereitschaft zu scheitern gibt.
Diese Erkenntnis greifen wir mit dem Format auf, um eine Stigmatisierung durch Fehler zu brechen.
Für Unternehmensstrukturen, in denen das Nichtgelingen immer ein Zeichen des Versagens ist, stellt das FehlerFest eine enorme Herausforderung dar. Die zunehmende Ressourcenknappheit zwingt die Unternehmen aber ihre Fehler als konstruktiven Verbesserungsimpuls in die alltäglichen Prozesse zu integrieren und so eine Wiederholung des gleichen Fehlers zu vermeiden.
Eine große Herausforderung in der unternehmerischen Transformation ist die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur mit dem Ziel der hierarchie- und bereichsübergreifenden Entwicklung von kundenzentrierten Lösungen. An der Schnittstelle von Personalentwicklung, Innovationsmanagement und Unternehmensentwicklung veranstaltet FUTUR X für die VGH Versicherungen im Kontext von Innovationskultur das Intralab. Hier arbeiten bis zu 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Studierenden und externen Experten innerhalb von sechs Monaten an unternehmensrelevanten Herausforderungen. Dabei werden Mitarbeiterbeteiligung, Personalentwicklung und die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur forciert. Methodisch orientiert sich dieses Modul zur Wissensfindung am Ansatz des „Entrepreneurial Management“, in dem Design Thinking und Lean StartUp in einem kombinierten Prozess zusammengeführt werden. Die besten Lösungen, die in dieser Werkstatt der Zukunft entstehen, sollen einer schnellen Implementierung folgen und zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens beitragen. Das Intralab spricht die intrinsische Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, weckt die Kreativität der Teilnehmer und fordert auf, gemeinsam neues zu denken!
Diese einzelnen Bausteine dienen in ihrer Gesamtheit dem Auf- und Ausbau einer Innovationskultur und der Kollaboration in der VGH Versicherung.
Der Gesamtzusammenhang der Formate entsteht durch die Strukturen und Prozesse eines Innovationsmanagementsystems, welches, angelehnt an die ISO 56002 Innovationsmanagementstruktur, strategisch und ganzheitlich in der VGH entwickelt wurde und stetig weiterentwickelt wird.
Im Mittelpunkt davon steht das Innoboard zur Innovationsorganisation. Mitarbeitende unterschiedlicher Fachbereiche und Schwerpunkte initiieren und organisieren dort als etabliertes Gremium Innovationen in der VGH Versicherungen. Basis dieser Arbeit sind Innovationsimpulse und -bestrebungen, welche durch die vorherig beschriebene Förderung einer Innovationskultur sowie die stetige interne und externe Vernetzung entstehen.
Und vielleicht ist dies, neben der Etablierung einer “mutigen”, beteiligenden und kollaborativen Innovationskultur, auch eine Form des Umgangs mit Unsicherheit als Treiber innovativer Prozesse: die Standardisierung von Strukturen und Prozessen für ein ganzheitliches und systematisches Innovationsmanagement, um die Zukunft bereits heute zu gestalten und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg zu gewährleisten.
Autoren: Roger Cericius und Hendrik Schwedt
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