Agile Leadership
Klassisches Leadership erzeugt Follower, agiles Leadership erzeugt Leader.
Nach meiner Certified Scrum Master Weiterbildung im Jahr 2019 habe ich keine veränderten Rahmenbedingungen wahrgenommen, die mit weniger Agilität, weniger Dynamik und weniger Kundenzentrierung einhergehen. Ganz im Gegenteil, durch Covid-19 hat sich der Druck auf Organisationen und deren Mitarbeitende sogar noch erhöht.
Diese Parameter haben mich im ersten „Lockdown“ dazu bewegt, nach einer Weiterbildung Ausschau zu halten, die mich noch tiefergehender verstehen lässt, welche Maßnahmen Organisationen in dieser schnelllebigen Welt aufsetzen müssen, welche Leadership-Fähigkeiten dazu benötigt werden und welche kulturellen Aspekte dafür eine Rolle spielen. Fündig wurde ich einmal mehr bei der it-agile GmbH mit Sitz in Hamburg.
Drei Tage „Agile Leadership“ kurz vor Weihnachten war eine Reise durch mich, durch FUTUR X und durch unsere Muttergesellschaft, die VGH Versicherungen.
Es mag mittlerweile abgedroschen klingen, aber ohne einen Nordstern wird kein gezieltes Ausrichten von einer Organisation möglich sein.
Um die Organisation zu entkalken (Descale heißt auch entkalken), müssen folgende Räder ineinandergreifen – Struktur, Kultur und Leadership. Und das in einem iterativen Prozess, der es ermöglicht zu einem wirklich lernenden Unternehmen zu werden.
Schaut man genauer auf strukturelle Aspekte und Ansätze, eignet es sich mit dem Agile Fluency Modell zu arbeiten. Dieses gibt Aufschluss darüber, wie agile Teams operativ tätig sind und beschreibt Zonen bis zu einer vollkommenen Ausprägung. In vollkommener Ausprägung arbeiten Teams autonom, kundenorientiert und darüber hinaus sind Prozess und Produkt komplett in ihrer Verantwortung.
Daran anknüpfend muss sich im Kontext von strukturellen Anpassungen mit dem BetaCodex, mit Soziokratie, mit Konsent und konsultativen Einzelentscheiden auseinandergesetzt werden.
Im Hinblick auf das Thema Leadership hat sich für mich der Blick geschärft, für was ich verantwortlich bin, nämlich:
Was ich denke
Was ich fühle
Was mit mir geschieht
Was ich tue
Diese Punkte gehen damit einher, sich in einer 360 Grad Perspektive in seinem Handeln bewusst zu werden. Von großer Bedeutung hierbei ist das Arbeiten an persönlichen Glaubenssätzen, die wir in der Kinder- und Jugendzeit ausgeprägt haben und uns im heutigen Berufsleben hindern können, effektivere Leader zu werden.
Ein weiteres Element ist der Responsibility Process von Christopher Avery. Sein Ansatz dient dazu, Themen bewusster in Verantwortung zu nehmen anstatt sie geschickt in nicht effektive Schubladen (Leugnen, Beschuldigen, Rechtfertigen, Schämen, Verpflichtung, Aufgeben) zu packen. Der Responsibility Process war bereits Teil meiner Scrum Master Qualifizierung und hat sich sehr in mein Denken und Handeln integriert.
Nicht zuletzt spielt der kulturelle Aspekt eine zentrale Rolle bei Transitionen. Kultur eines Unternehmens bestimmt was wir immer tun und das, was wir nie tun. In diesem Bereich spielen kollektive Glaubenssätze eine große Rolle. Die unerwünschten Verhaltensmuster gilt es zu verstehen, um dann einen Umkehrschluss zu finden. In den nächsten Schritten geht es darum, welche Erfahrungen und Strukturen es braucht, um die Glaubenssätze anzupassen. An dieser Stelle ist es enorm wichtig, auf allen Kommunikationskanälen die richtigen Botschaften zu senden, um die Organisation auszurichten.
Durch die drei intensiven Tage mit Führungskräften aus kleinen und großen Unternehmen aus ganz Deutschland hat sich mein Bild auf das Thema Agilität nochmal verändert. Agilität hört nicht bei Scrum auf, sondern fängt da an! Die Mitarbeiter dabei mehr in Verantwortung zu nehmen und sie dazu erstmal zu befähigen ist ein enorm wichtiger Aspekt, der mir ganz besonders bewusst wurde. Vor der Weiterbildung war ich mir nicht sicher, was das passende Werkzeug dafür sein kann.
Und, das Veränderung bei einem selbst beginnt, ist sicherlich ein guter Startpunkt, um voranzukommen.
Denn klassisches Leadership erzeugt Follower, agiles Leadership erzeugt Leader.
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