Interview Andreas Bechmann – Preventio
Im Rahmen unserer Tätigkeiten bei FUTUR X und 1750 Ventures begegnen wir vielen Gründer*innen, die uns nachhaltig im Gedächtnis bleiben – weil ihr Geschäftsmodell sehr lukrativ ist, weil sie etwas verändern möchten und oft, weil sie sehr „smart“ sind.
In Erinnerung geblieben sind uns besonders:
- Wolfgang Vogl von BOX ID
- Carsten Brinkschulte von DRYAD
- Dr. Wienke Reynolds von LignoPure
- und viele mehr …
Ein weiterer Gründer mit diesen Merkmalen hat uns gestern bei FUTUR X besucht, Andreas Bechmann. Andreas ist Mitgründer und CEO des Startups Preventio mit Sitz in Frankfurt und ein erfolgreicher deutscher Zehnkämpfer, den wir hoffentlich nächstes Jahr bei den olympischen Spielen in Paris sehen. Wir haben mit ihm über Schnittmengen im Profisport und in der Businesswelt gesprochen und herausgefunden, dass sein Tag auch nur 24 Stunden hat. Was ihn antreibt, wie er sich organisiert und wie er seine Firma lebt und auf Kurs hält, erfahrt ihr im Interview mit ihm.
Hallo Andreas, vielen Dank für dein Kommen!
Was motiviert Dich und wie setzt Du dir Ziele?
Im Sport geben mir die Wettkämpfe die Ziele vor. Da weiß ich sehr genau, an welchem Tag und oft sogar um wieviel Uhr ich performen muss. Ein wichtiger Beitrag leistet mein Trainer, da ich kein Mannschaftssportler bin und mit ihm einen externen Motivator habe. Im Business finde ich es genauso wichtig, mich auf gewisse Themen (z.B. Vertriebs- oder Investoren Pitches) sehr akribisch vorzubereiten und auf den Punkt da zu sein.
Mein Sport – Zehnkampf – zeigt mir sehr genau und deutlich, ob ich das gut oder schlecht gemacht habe. In meinen Rollen als Gründer und Sportler ist es besonders wichtig, dann sehr klar in den Spiegel zu schauen und ehrlich zu mir selbst zu sein – ohne den Bogen zu überspannen, dann wir es kontraproduktiv. Sport ist ein Nullsummenspiel, da gewinnt einer und die Folgenden sind alle Verlierer. Das kann an der Psyche nagen.
Hast du spezielle Rituale oder machst du was in Richtung Mental Health?
Ich bin glücklicherweise schon immer sehr belastbar und fokussiert. In der Wettkampfzeit lebe ich sehr asketisch – gehe früh ins Bett, kein Alkohol, keine Feierei. Nach den Wettkämpfen gönne ich mir auch mal temporär ein „normales Leben“. Spezielle Rituale im Wettkampf wie z.B. Rafael Nadal im Tennis, habe ich nicht. Meine Trainingspläne geben mir aber starke Routinen im Trainingsalltag vor. Ich kenne mich sehr gut und wenn ich Anzeichen erkenne, hole ich mir auch Hilfe von Psychologen oder Mental Trainern.
Nun zur Geschäftsperson - was macht ihr bei Preventio?
Wir sind ein Team von zehn Personen und machen Risiko-Assessments für Wohngebäude und Leitungssysteme – Stichwort Leckage & Predictive Maintenance. Unsere Zielgruppen sind Versicherungen, Wohnungsgesellschaften, Stadtwerke und Rohrhersteller. Im Kern werten wir Daten (z.B. Kundendaten, Satellitendaten, Sensor- und Zensus-Daten) mithilfe von künstlicher Intelligenz aus verschiedensten Quellen aus und stellen diese Erkenntnisse z.B. Versicherungen zur Verfügung. Damit können diese beispielsweise ihre Risiken akkurater berechnen und ihre Combined-Ratio verbessern.
Wie zahlt ihr bei Preventio auf Nachhaltigkeit ein?
a. Ökonomisch: Verbessertes Risikomanagement führt zur höherer Profitabilität
b. Ökologisch: Ganz klar, Ressourcenschonung > Wasser, Warmwasser (Energie), nachhaltige Städte & Bauen. Bei Preventio sind die drei Säulen (ökologisch, sozial, ökonomisch) gleichwertig, dass eine schließt das andere nicht aus
c. Sozial: Wir möchten nicht versicherbare Risiken versicherbar machen, Menschen inkludieren und nicht ausschließen, weil gerade Wohngebäude der Ort des Wohlfühlens und des Rückzugs für die Menschen sind.
Andreas, letzte Frage, warum beindruckt dich unsere Konferenz „Impact of Technology“ von uns so?
Weil ihr an dem Tag aufzeigen wollt, das Technologie nicht nur da sein muss, sondern auch einen konkreten Zweck hat. Dafür Awareness zu schaffen, finde ich sehr wichtig! Mit Technologie sollten wir ohne Ängste umgehen, das blockiert. Wir sollten sie eher als komplementär betrachten und sie uns zu Nutze machen und in Kernprozesse intelligent integrieren.
Danke Dir, lieber Andreas! Wir wünschen Dir für Preventio gute Geschäfte und ein gutes Händchen für Entscheidungen!
Für Paris drücken wir Dir nach deinem Achillessehnenriss die Daumen, dass du mit am Start bist und Olympia als Athlet miterlebst - alles Gute!
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